Viva Balkonia!

Die »Krafttankstellen« Sonne, Luft und grüne Natur sind nur einen Schritt durch die Glastür von Ihnen entfernt. Hier finden Sie Tipps - und Typisches - zur Gestaltung des sommerlichen Freiluftzimmers.



Ihr Balkon? Ihre Wohlfühl-Oase!


Auch der schattigste Minibalkon auf der Nordseite des Hauses kann zu einem privaten Paradies werden, wenn Sie ihn mit den richtigen Pflanzen und Möbeln ausstatten.

  

balkon d tpfeJede Balkonlage hat ihren eigenen Reiz

Während die Morgensonne beim Frühstück auf dem Ost-Balkon für einen guten Start in den Tag sorgt, macht die Relax-Liege in der Abendsonne den West-Balkon zum Feierabendparadies für Berufstätige. Gemeinsam mit Ihnen fühlen sich Margeriten, Buchsbaum oder Zierahorn in diesen halbschattigen Lagen wohl.

Ein sonnenverwöhnter Süd-Balkon dagegen bringt vom Frühjahr bis in den Herbst hinein in Urlaubsstimmung. Geranien, Polsterglockenblumen, Hibiskus und sogar Olivenbäumchen gedeihen hier prächtig – oder auch der Lavendel, der einen wohltuend entspannenden Duft verbreitet. Fleißiges Gießen ist im Sommer allerdings Pflicht, und so manchem geht es hier in der Hauptsaison etwas zu heiß her. Pflanzen, Möbel und Kissen in kühlen Blautönen können das ein wenig ausgleichen.

Auf einem schattigen Nord-Balkon sitzt man im Hochsommer deutlich erfrischender. Auch Gräser und Farne, Lobelien, Hortensien, Fuchsien, gefüllte Begonien und Edellieschen meiden die pralle Sonne lieber. Bei der Ausstattung eines Nordbalkons können Sie durch sonnige Gelb- und Orange-Töne oder knallige Farben mehr sommerliche Fröhlichkeit ins Spiel bringen.

Die Farbe der Pflanzen und Balkonmöbel bringt also mehr Sonne im Norden oder kühle Frische im Süden. Ein Sichtschutz aus Schilfmatten und rustikale Holzfliesen dagegen sorgen für eine besonders naturnahe Balkonatmosphäre. Und wenn es dann dunkel wird, verwandeln stimmungsvolle Windlichter, Öl- oder Solarlampen in bunten Farben jeden Balkon in eine Zauberwelt.

  

balkon klapp 1So klappt das Genießen doppelt gut

Damit Sie in Ihrem Freiluftzimmer möglichst viel Platz für sich haben, sollten Sie die Balkonkästen und den Sonnenschirm immer außen am Geländer befestigen.

Klappmöbel sind eine gute Wahl, wenn Sie nach Lust und Laune mal eine gesellige Sitzgruppe und mal eine entspannende Sonnenliege ganz für sich allein nutzen möchten. Praktisch ist alternativ auch eine Hängematte, die bei Bedarf schnell und einfach mit Karabinerhaken an zwei stabilen in den Wänden montierten Haken befestigt wird. Tische, die direkt an die Balkonbrüstung gehängt werden, haben keine störenden Beine.

  

balkon klapp 2Blütenpracht »auf Augenhöhe«

Neben Balkonkästen und Geländer-Blumentöpfen sind ein- oder mehrschalige Blumenampeln ideal, um auch auf kleinstem Raum die Farbenpracht des Sommers zu genießen. Was hier sprießt, erfreut Augen und Nase, ohne dem Körper im Wege zu sein.

Im Prinzip sind fast alle Beet- und Balkonpflanzen für eine Ampelbepflanzung geeignet. Ideal sind jedoch Hängegeranien, Hängefuchsien, Hängeknollenbegonien, Hängenelken, Goldmarie (Bidens) und Schneeflocke (Bacopa) sowie Verbenen und Petunien.

Neben preiswerten Kunststoffampeln bieten apart geflochtene Körbe den Ampelpflanzen ein attraktives Domizil - oder die in England sehr beliebten »Hanging Baskets«, die aus einer mit einem Kokoseinsatz ausgelegten Metallform bestehen. Auch aus in verschiedenen Höhen an der Wand befestigten Wandschalen oder an Rankgittern wächst das blühende Leben weit über den Balkonkasten hinaus.

Schier unermüdlich sprießen Geranien, Fuchsien und Margeriten vom Frühling bis in den Herbst hinein. Und das umso mehr, wenn Sie regelmäßig die vertrockneten Blüten entfernen und die Pflanze mit etwas Flüssigdünger stärken. Wichtig ist es auch, gleich bei der Bepflanzung eine qualitativ hochwertige Erde zu wählen. Wechseln Sie die Blumenerde jedes Jahr und wählen Sie ein Spezial-Substrat, das reich an Tonmineralien ist.

  

balkon g schneeflockenKreative Kübelkompositionen

Wer ausreichend Platz auf dem Balkon hat, kann seinem Stadtgarten durch rundherum auf dem Boden verteilte Töpfe und Kübel in unterschiedlicher Höhe einen reizvollen optischen Rhythmus geben.

Bepflanzen können Sie im Prinzip jedes Gefäß, das
- die Erde und den Wurzelballen zusammenhält,
- überschüssiges Wasser gut abfließen lässt,
- sich in der Sonne nicht zu sehr aufheizt und
- keine Schadstoffe enthält oder abgibt.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Paar mit Löchern versehenen Gummistiefeln? Der Fantasie und der persönlichen Note sind kaum Grenzen gesetzt! Dunkle Kunststoff- oder Metall-Behälter sollten jedoch nicht in der prallen Sonne stehen, denn sonst kocht es bald an den Wurzeln. Helle Töpfe, Holz oder Stein leiten die Wärme weniger.

Besonders natürlich wirken Ihre Arrangements dann, wenn Sie die Pflanzen in ungerader Zahl und in unregelmäßigen Abständen einpflanzen. Apart ist die Kombination von blühenden Pflanzen und Strukturpflanzen, die - wie zum Beispiel Efeu, Buntnesseln, duftende Minze, weißbunter Weihrauch oder buntlaubige Süßkartoffeln - durch besondere Blattfarben oder -formen ins Auge springen und in Blühpausen für interessante Effekte sorgen.

balkon f geranienWichtig ist, dass Sie Gewächse mit ähnlichen Ansprüchen an Licht und Wasser zusammenpflanzen und einen ausreichend großen Container wählen. Denn hier bleibt die Erde länger feucht und die Wurzeln entwickeln sich besser. Mehr als 10-12 Pflanzen sollten einen Balkonkasten von 100 x 20 x 20 cm besser nicht bevölkern!

Um den Wasserabfluss zu verbessern, können Sie eine fingerbreite Schicht Topfscherben in den Container legen, bevor Sie ihn (nicht ganz bis an den oberen Rand) mit Erde füllen.

Sie sehen: Auch auf dem Balkon sind der gärtnerischen Kreativität kaum Grenzen gesetzt! Gut, Sie können zwar vielleicht keinen Gartenteich anlegen - aber ein paar Miniseerosen und Goldfische in einem Wassertrog vom Baumarkt - das geht schon.

Ein betörendes Paradies der Düfte lässt sich auf kleinem Raum sogar viel besser erschaffen als im weitläufigen Garten. Herb-würzig oder blumig süß? Ganz wie Sie mögen! Duftpelargonien, Hyazinthen, Lavendel, Goldlack, Lilien, Weihrauchkraut, Vanilleblumen oder Ziertabak halten für jeden Geschmack das Passende bereit. Aber: kombinieren Sie harmonisch - und übertreiben Sie nicht! Sonst steigt dieser Rausch der Sinne Ihnen oder Ihren Gästen vielleicht etwas zu schwer zu Kopfe ...

  


 

 An ihren Balkonen sollt ihr sie erkennen ...


Ein Balkon gleicht dem anderen? Ganz bestimmt nicht! Jedes »Naturzimmer« sagt zugleich auch viel über das Naturell seines Besitzers aus ...

  

balkon klassischDer klassische Balkonier

Bewährt ist bewährt! Wo die Petunien, Geranien und Begonien blühen, haben wir es mit dem klassischen Balkonier zu tun. Er beschränkt sich meist darauf, die dafür vorgesehenen Kästen mit der allgemein anerkannten Balkonbotanik zu bepflanzen. Denn so bleibt hier noch genug Platz für Sonnenschirm, (Elektro)Grill - und Sitzgelegenheiten für liebe Gäste!

  

balkon dornroeschenDas romantische Dornröschen

Anders das Dornröschen. Dem kann es gar nicht üppig genug grünen und blühen! Es umspinnt seine Balkonoase mit einer blühenden Wand aus Knöterich, lässt es drum herum in bunter Vielfalt aus Hängekörben sprießen - und der Balkonkasten ist so üppig mit Zwergröschen, Lavendel und allerlei Rankwerk bepflanzt, das seine eklig-eckig-sachliche Form darunter ganz verschwindet. In dieser Zauberwelt kann man dann den ganzen Sommer lang im Liegestuhl in süßen Träumen versinken ...

  

Der Naturschützer

Geranien, Petunien und Begonien sind zwar die Klassiker der Balkonbepflanzung – doch die Insektenwelt kann mit den handelsüblichen Balkonblumen leider nichts Rechtes anfangen. Der konsequente Bioökologe pflanzt daher stattdessen auch mitten in der Stadt heimische Wildpflanzen wie Gänseblümchen, Kornblumen, Kamille, Heidenelken, Heidekraut, Glockenblumen, Wicken, Waldveilchen oder Knöterich. So bietet er Hummeln, Schmetterlingen und vielen anderen fliegenden Freunden Futterplätze und Nistgelegenheiten ganz nach ihrem Geschmack.

  

balkon kleingaertnerDer patente Kleinbauer

Der Kleinbauer bepflanzt seinen Balkon nicht - er baut an. Tomatenranken, Stangenbohnen, Pflücksalat, Paprika und natürlich alle erdenklichen Küchenkräuter - schon hat der Selbstversorger die Zutaten für seinen Privat-Salat zusammen. Auch für den Nachtisch ist gesorgt: Erdbeeren, Stachelbeeren oder sogar Mini-Pfirsiche gedeihen in Balkonkübeln schließlich ebenfalls sehr gut. Kleinbauern mit einer gewissen Dornröschen-Ader bringen dann mit Zwergsonnenblumen, Löwenmäulchen und weißem Steinkraut in rustikalen Behältern noch einen Hauch Bauerngartenromantik ins Anbaugebiet.

  

Der Heimurlauber

Der Heimurlauber nutzt seinen Balkon stattdessen für erfrischende Kurzreisen in andere, meist südlichere Gefilde. Ganz ohne Warteschlange am Flugplatz gelangt er direkt durch die Wohnzimmer- oder Küchentür ans Mittelmeer: Mit duftendem Basilikum, Lorbeer, Oleander, Oliven- und Orangenbäumchen und allem, was dazugehört. Auch nach Fernost lässt es sich so prima reisen - per Bonsai und mit sorgfältig angelegten Zen-Gärtchen in Pflanzkisten zum Beispiel.

  

Der Freiluftbüroler

Den Fans der Heimarbeit dagegen gelingt auf dem Balkon das Kunststück, ihrer Haut den Anstrich allerschönster Faulenzerbräune zu geben – und dabei dennoch ihren Job zu machen. Im Zentrum der Balkon-Gestaltung steht für sie die Frage, wo Kopf und Laptop möglichst gut vor Überhitzung geschützt sind ...

  

Der Balkon-Ignorant

Der klassische Anti-Balkonier schließlich sieht in seinem Freiluftanbau lediglich einen Lagerplatz für Wäscheständer, Getränkekisten und gelbe Säcke – basta! Er hält sich im Sommer ja eh lieber im Biergarten auf ...

  


Vielen Dank für Ihr Interesse! In diesem kleinen MMMagazin-Special (Mai 2013) habe ich verschiedene in den letzten Jahren von mir im Auftrag der Kieler Werbeagentur WortBildTon GmbH für den BlickWinkel, das Mietermagazin der Baugenossenschaft GEWOBA Nord oder das mein coop magazin verfasste Artikel zum Thema Balkongestaltung neu zusammengestellt.

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